Montag, 18. Mai 2009

ich verbrauche mich.

vom herzklopfen der nacht wurde ich wach. meine hand tastet nach dem handy, kurz nach drei und ich war nicht zu hause. war ja klar, als wenn ich eines hätte. das straßenlicht wirft einen leichten schatten ins zimmer und ich erkenne die kontur des sofas auf dem ich verloren liege. eine zeitlang starre ich an die decke und spüre die gewohnte müdigkeit. ich will im dunkeln mich verlaufen, denke ich. mein gesicht wird mich verraten, jede nacht die ich nicht schlief. und da war es. ich verbrauche mich. einen schnellen handgriff in die tasche neben mir und vorsichtige schritte durch den flur. barfuß auf den kalten fließen öffne ich dir tür und ein frischer wind lässt mich frösteln. da stehst du nun mitten in der nacht. so wirklich still ist es nicht, hier und da ein auto und des regens klingt monoton. fast schon, als würde man ihn nicht bemerken. doch die zeit rinnt immer schneller. wie oft eil ich ihr bloß voraus. ein kurzer zug und der qualm weht durch die nacht. wie weit wird er wohl treiben? geh wieder ins bett sagt mein kopf. vorsichtig taste ich mich zurück ins fremde zimmer und lasse mich ins kissen fallen. und da war es wieder. ich verbrauche mich an mir selbst.

Dienstag, 5. Mai 2009

stummes schweigen.

der tag war eigentlich wie jeder andere. ich wachte auf, sah auf die uhr und bemerkte diese kälte. der kaffee lief schon durch, die zeitung lag offen da und ich war in gedanken verloren. nach der dusche laß ich nachrichten und bearbeitete bilder. ich war, wie jeden tag - ohne viel worte, emotinen. ich nahm das glas von dem kleinen tisch neben meinem bett, trank einen schluck und stellte es zurück. ich bemerkte, wie es überschwappte und das wasser seinen weg suchte und hinunter lief. nach einer handlung kam es zu einer reaktion. doch was, wenn eine reaktion nicht möglich ist? was, wenn dieses meer in einem nicht überschwappen kann? nicht, weil es nicht existiert, sondern weil es eingefroren ist. erneut durchfuhr mich diese gewohnte kälte. "was hast du aus mir gemacht?", hörte ich mich leise fragen. war es nun an der zeit, zu einem ort zu gehen, an dem lang schon niemand mehr war? muss man irgendwann einen schritt zurück gehen, obwohl man weiß, dass es die falsche richtung ist? was gedenkt man dort zu finden? anworten, zu denen niemand eine frage hatte oder entschuldigungen, wo es nie eine tat gab? in meinem kopf drehte es sich und dieser kloß im hals brachte das ungewohnte gefühl von übelkeit mit sich. ich wollte etwas sagen. eine rechtfertigung finden. ich war stumm. kein ton kam raus. du hast den ort verlassen, bevor ich das haus aufräumen konnte. nun steht es da - verlassen, doch nicht leer. du hast vergessen die angst mitzunehmen, die du gabst bevor du gingst. durch sie wurde ich ein gefrorenes meer. durch dich wurde ich stumm.

Montag, 13. April 2009

es passiert immer wieder. es erinnert mich an mich.

einer dieser frühlingstage. draußen auf der terasse - die warmen sonnenstrahlen legen sich sanft auf meine haut und ein frischer wind weht durch mein haar. musik in meinen ohren und der kaffee ist fast alle. schon wieder rauscht vieles an mir vorbei. oma läuft durch den garten - pflanzt die stiefmütterchen hin und her, redet mit mir. ich nicke, obwohl ich doch nichts verstehe. und es passiert immer wieder. vielleicht liegt es daran, oder nein - es liegt wohl daran, dass ich falsch handelte. dass ich glaubte jemanden einschätzen zu können. möglicherweise war es blindes vertrauen, welches mich fallen ließ. und dann weiß man, dass es falsch ist und dann passiert es wieder - man läuft davon. doch warum? die vergangenheit began den fehler, doch warum muss die zukunft für ihn bezahlen? ich blicke erneut auf und sehe den wunderschönen blauen himmel. vielleicht kommt irgendwann der tag, an dem nur das jetzt existiert, ohne dass die vergangenheit schmerzt und diese angst vor der zukunft an mir nagt. und es erinnert mich - alles was ich brauche ist zum greifen nah.

Donnerstag, 26. März 2009

es fehlt.

in deinem leben begegnest du vielen menschen - mit manchen verstehst du dich von anfang an gut und es entwickelt sich eine freundschaft, mit anderen hast du ein paar nette gespräche, die meisten siehst du davon nie wieder und dann - ganz selten triffst du ganz besondere menschen. es sind diese, die du noch nie zu vor gesehen hast und mit denen du noch kein wort gewechselt hast und plötzlich ist es passiert. es sind die menschen, die dir ähneln, die gleichen interessen haben, mit denen du nächtelange reden kannst. du erlebst momente, die du so noch nie in deinem leben hattest. ich bin noch nicht vielen dieser menschen begegnet, doch ab und zu stolpere ich über sie. ich traf neulich einen davon, auch wenn ich ihn schwer fand. eine zeit lange dachte ich, dass dieser mensch ein großer teil meines lebens werden müsse, doch es ging irgendwann verloren. irgendwo auf dem weg und ich kann es nicht wieder finden. es sind solche menschen, die ihr leben so sehr lieben und auch wenn sie es mit jemand anderen teilen wollen - sie können es nicht. manchmal reicht es nicht.

leichter als leicht geht es vielleicht.

an allem, was man sagt, an allem, was man sagt ist auch was dran. egal, wer kommt, egal, wer geht, egal, es kommt nicht darauf an. ich komm vorbei, du kommst vorbei, kommt wer vorbei, sind wir nicht da. leichter als leicht geht es vielleicht, leichter als das, was vielleicht war. ich denk an dich, denkst du an mich, denkst du an dich, wo fängt es an? bist du bereit, es ist bereits vorbei, viel später als man kann. ich glaube nichts, ich glaub an dich, glaubst du an mich, ich glaub ich auch. ich frage mich, ich frage dich, doch frag ich nicht: „fragst du dich auch?“ leichter als leicht geht es vielleicht, leichter als das, was vielleicht war. leichter als leicht, es ist nicht weit von hier zu dem, was noch nicht war. suchst du mich, dann such ich dich, ist die versuchung groß genug. ich lass es zu, komm, lass es zu, komm, lass es uns noch einmal tun. ich geb nicht auf, gehst du mit mir, gehst du mit mir mit auf uns zu? fällt dir nichts ein? komm, leg nicht auf, komm, reg dich auf und komm zur ruh.

Montag, 23. März 2009

frag nicht was gestern war.

heute öffnete ich meine augen und sah ein leichtes grau und die sonnenstrahlen fehlten. komisch - es sieht genauso aus wie in mir drin. eigentlich ist die sonne da, doch ein grauer schleier hängt davor und lässt nicht zu, dass sie scheint. dann schaue ich in den fernseher und jemand sagt mir, dass es wieder schöneres wetter geben wird und die wolkenfront bleibt nicht ewig. ich schaue aus dem fenster und frage mich, wo mein wetterbericht bleibt. wer sagt mir, dass morgen wieder die sonne scheint und dieses grau geht und es ein wunderschöner frühling wird? eine zeit lang dachte ich, dass ich nur den ort wechseln muss um sonne zu sehen, doch ich merkte schnell, dass egal wo ich hingehe - das grau verfolgt mich. so zog es mich wieder nach hause. dorthin wo es auch regnete und die tropfen laufen mir über das gesicht. kalt und nass - teilweise schmerzen sie. es sind diese gedanken, von denen man denkt, dass man sie nicht loslassen kann, dabei hält man sie zum schluss einfach nur fest. ich möchte lernen sie gehen zu lassen, den schleier ziehen zu lassen und langsam die ersten leichten sonnenstrahlen kitzeln zu lassen.
doch ich muss einsehen, dass das nur zeit kann und dann wird die wunde nicht mehr wehtun, nur die narbe wird bleiben.

Samstag, 7. März 2009

manueller fokus


samstag, 07/03/09 // 13.34

wenn ich so darüber nachdenke kann ich es kaum glauben. seit elf wochen nun bin ich wieder zurück aus meiner auszeit australien und hab wieder reingefunden. ich habe einen job, oder auch drei, die beziehung zu meinen freunden ist so gut wie lange nicht mehr und ich setzt immer ein fuß vor den anderen und versuche nicht so oft zu stolpern. eigentlich ist alles wie immer - bis auf das ende meiner vierjährigen beziehung. eigentlich sind alle wie immer - das haus in dem ich wohne ist das gleiche, die straße die ich jeden tag entlang laufe ist die gleiche. menschen haben sich kaum verändert - die welt hat sich hier zu hause nicht wirklich weitergedreht. und dann schaue ich in den spiegel - ich sehe noch aus wie immer, doch dann blicke ich in mein inneres und da ist es. ich kann mein gesicht so oft unter den kalten wasserstrahl halten wie ich möchte - es will nicht abgehen. es bleibt. meine erfahrungen, meine eindrücke haben keinen anderen menschen aus mir gemacht, doch haben sie meinen fokus verändert. ich bin mir nicht sicher ob ich die dinge jetzt schärfer und klarer oder verschwommener sehe. alles riecht hier vertraut, alles sieht gleich aus - es fühlt sich jedoch nicht mehr gleich an. ich bin nicht mehr die luisa, die ich war als ich ging. ich bin auch nicht anders als sonst. eigentlich bin ich nur ich selbst geworden.